Martinskirche
Geschichte der Martinskirche
Die Martinskirche wurde von 1912 bis 1914 auf dem ehemaligen Galgenberg vom Architekten Friedrich Gothe im Jugendstil erbaut. Als Rundkirche verfügt die Martinskirche über eine Kuppel in Eisenbeton mit freier Überspannung von 96 m² in 15 m Höhe auf vier Säulen ruhend. Das Bauwerk gliedert sich in vier Teile: Kirchenschiff, Turm, Pfarrhaus, Kirchdienerhaus. Im Jahr 1964 erfolgten Umbauten sowie eine gänzlich neue Farbgestaltung. Die ursprüngliche Fassade ist bis heute erhalten geblieben. Im Inneren konnte zwar viel von der ursprünglichen Raumwirkung bewahrt werden, das historische Inventar ist allerdings fast gänzlich verloren. Lediglich Teile der originalen Verglasung sind noch heute vorhanden.
1985 wurde die Martinsgemeinde in die Gemeinde St. Jakob integriert und die sakrale Nutzung aufgegeben.
Bereits im darauf folgenden Jahr übernahm die Stadt dieses Objekt im Bewusstsein der Bedeutung des Erhalts der historischen Bausubstanz. In diesem Zusammenhang wurde in Zusammenarbeit zwischen Jobcenter, der ortsansässigen Bildungsgesellschaft (BVIK mbH), dem Architekturbüro Banisch und der Stadt Köthen (Anhalt) eine Lösung für eine denkmalverträgliche Nutzung des ehemaligen Pfarrhauses und Kirchenschiffes gefunden. So sanieren Jugendliche und ältere Arbeitssuchende im Rahmen der Maßnahme „Jobstart plus“ seit 2006 gemeinsam Substanz schonend und fachgerecht schrittweise die Martinskirche. Im Mai 2011 konnten schließlich auch das Bleiglasfenster mit der Lutherrose sowie die neue, der multifunktionalen Nutzung angepasste, Lichtanlage eingeweiht werden.
Im ehemaligen Kirchdienerhaus befindet sich heute ein Jugendclub, in den Kellerräumen bietet der Studentenclub seine Angebote an.
Nutzung der Martinskirche
Mit Hilfe von Maßnahmen des 2. Arbeitsmarktes wird die Martinskirche nun seit einigen Jahren saniert und zu einem Jugend- und Eventcenter umgestaltet.
Seit 1997 lädt der städtische Jugendclub Kinder und Jugendliche zum kostenlosen Verweilen und Spaß haben im ehemaligen Kirchendienerhaus der Martinskirche ein. Sie können sich ihre Langeweile beim Tischtennis oder Speedhockey vertreiben, Billard- oder Dartwettkämpfe veranstalten. Dienstags wird in den Räumen des Jugendclubs gekocht und gebacken.
Das aktuelle Programm und weitere Informationen finden Interessierte auf der unten aufgeführten Internetseite des Jugendclubs.
Im Mai 2010 wurde in bereits sanierten Räumen des ehemaligen Pfarrhauses der Martinskirche der Internationale Studentenclub (ISC) eröffnet, in dem deutsche und ausländische Studenten der Hochschule Anhalt ihre Freizeit verbringen können.
Der Studentenclub im Keller umfasst eine Bar, einen Billardraum und eine Lounge. Ein zusätzlicher Raum steht für kleinere und mittlere Events wie Disko, Konzerte und Lesungen zur Verfügung. Jede Woche finden Billard-, Skat- und Kickerturniere sowie ein allgemeiner Barbetrieb statt. Mittwochs können die Studierenden zur Jamsession gemeinsamen musizieren. Die wöchentlich veranstalteten Musik- und Sprachabende gehören mittlerweile zum Alltag vieler Studenten.