BCKategorie 08.11.2017 09:18:51 Uhr

Gedenktafel für Angelika Hartmann

Seit geraumer Zeit leistet das Projekt FrauenOrte - Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag, um Frauengeschichte als Teil von Landesgeschichte sichtbar werden zu lassen. Am 21. März 2003 wurde der 27. FrauenOrt des Landes Sachsen-Anhalt mit einer Tafel am Angelika-Hartmann-Denkmal gekennzeichnet. Das Landesprojekt FrauenOrte - Frauengeschichte in Sachsen-Anhalt leistet einen Beitrag, um Frauengeschichte sichtbar werden zu lassen.


Folgender Text ist auf der Gedenktafel zum Angelika-Hartmann-Denkmal zu lesen:

Angelika Hartmann wurde am 12. Juli 1829 in Köthen geboren und erhielt auch hier ihre Schulbildung. In ihrer Geburtsstadt gründete sie 1864 als alternative Einrichtung zur "Kinderbewahranstalt der Heinrichs-Stiftung" den ersten konfessionsfreien Kindergarten an der Ecke Bernhard-Kellermann-Straße/Bernburger Straße (heute Ärztehaus), in dem sehr erfolgreich die Spielpädagogik Fröbels (1782-1852) umgesetzt wurde.

Schon drei Jahre später zog Angelika Hartmann wegen Platzmangels in die Friedrichstraße 6 um, wo sie das "Dr.-Karl-Schmidt-Institut" etablierte. Dieses Institut war nach Fröbels Grundsätzen aufgebaut und bestand aus einem Kindergarten, einer Elementarschule und einer höheren Töchterschule. Zugleich war es Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen.
Im Jahre 1875 verlegte Angelika Hartmann ihre pädagogische Wirksamkeit nach Leipzig. Hier gründete sie den Leipziger Fröbel-Verein und einen Fröbel-Kindergarten mit einem Seminar zur Ausbildung für Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen. Damit und mit ihrer publizistischen Tätigkeit leistete sie einen entscheidenden Beitrag für die Verbesserung der Erwerbschancen von Mädchen und Frauen. All das führte zu breiter internationaler Anerkennung auch über die Grenzen Europas hinaus.
Siebzigjährig veranlasst Angelika Hartmann die Stadt Köthen zur Begründung einer Stiftung, die - nach ihr benannt - einmal jährlich eine Erziehungsbeihilfe an eine Köthener Witwe vergibt. 1914 schenkten Leipziger Eltern und Kindergärtnerinnen der Stadt Köthen ein Denkmal, das der Bildhauer Paul Stuckenbuck fertigte. Hochbetagt im Alter von 87 Jahren, alleinstehend und kinderlos, starb Angelika Hartmann am 22. März 1917 in Leipzig.

Dank einer Förderung durch das Sozial- und Gleichstellungsministerium Sachsen-Anhalt entstand im Dezember 2022 ein Video, welches die Verdienste Angelika Hartmanns in der Kleinkinderziehung filmisch darstellt. Veröffentlicht wurde die Kurzdokumentation auf dem eigenen FrauenOrte-Youtube-Kanal.

Zum Video geht es hier: FrauenOrte Sachsen-Anhalt: Angelika Hartmann und die Entwicklung der öffentlichen Kleinkinderziehung


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