Stadtnachrichten | Redaktion

Barrieren überwinden muss nicht eintönig sein

Es sind die unzähligen Lego- und Klemmbausteine, die durch fleißige Kinderhände zu einem unverzichtbaren Utensil mit Symbolcharakter für Barrierefreiheit werden. Die bunten Stadtrampen schmücken ab sofort nicht nur die Eingänge unzähliger Geschäfte, die sonst nur über eine unpraktische Stufe betretbar sind. Sie zeigen auch eindrucksvoll, an welchen, scheinbar kleinen, Alltagshürden Menschen scheitern können.

Daher hat sich das Gemeinschaftsprojekt, bestehend aus dem örtlichen Teilhabemanagement, dem Malteser Hilfsdienst e.V. und der Wohnungsgesellschaft Köthen mbH, die Beseitigung solcher Alltagshürden zur Aufgabe gemacht. Dank einer großzügigen Förderung durch die Aktion Mensch und die umfangreiche Spendenbereitschaft der Köthenerinnen und Köthener, ihre heiß geliebten Lego- und Klemmbausteine einem guten Zweck zukommen zu lassen, war es möglich, diverse Geschäfte der Köthener Innenstadt mit den bunten Rampen auszustatten. Damit wird das Betreten mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nun erheblich erleichtert.Damit es zur Übergabe dieser ganz speziellen Hilfsmittel kommen konnte, haben zunächst zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus Köthen (Anhalt) und Umgebung ihren handwerklichen Fähigkeiten Ausdruck verliehen. Begonnen hat alles mit der Spende unzähliger Lego-und Klemmbausteine, die über ein Jahr lang in einer herzförmigen Spendenbox gesammelt wurden. „Wir sind überwältigt, wie viele der bunten Steine über die Monate hinweg zusammen gekommen sind, die schließlich in Form von Rampen später sehr nützlich sein werden“ schwärmt Kristin Laurich, Leiterin des Projekts. Anfang Mai hieß es dann die vielen Bausteine zu einer alltagstauglichen Rampe zu formen. Als erste durften die Kinder der Klasse M2, der Angelika-Hartmann-Schule in Köthen (Anhalt), in einem einwöchigen Workshop, organisiert durch das Team um „Saschas Hobbykiste“ und der Schulsozialarbeit, ihren baulichen Fähigkeiten freien Lauf lassen. Vier Rampen, jeweils bestehend aus zwei Elementen, entstanden an fünf Tagen des Workshops. Wenig später steuerten dann auch Klassen der Sekundarschule Völkerfreundschaft in Köthen (Anhalt) sowie die Sekundarschule Gröbzig, unter Mitwirkung des Jugendzentrums „Popcorn“, weitere dringend benötigte Eingangshilfen bei.

Am Ende des Projekts konnten diverse Rampen erfolgreich dem Zweck zugeführt werden, für den sie bestimmt sind. „Es ist eine wunderbare Idee, nicht einfach langweilige Metallrampen anzulegen. Handgefertigte Eingangshilfen geben der Innenstadt Köthens nicht nur eine persönliche Note, sie zeigen auch, dass Inklusion nicht eintönig sein muss“ freut sich Oberbürgermeister Bernd Hauschild am Tag der Übergabe der fertigen Rampen. An vielen Stellen in der Innenstadt von Köthen (Anhalt) sind die bunten Stadtrampen nun anzutreffen, um nicht nur den Anblick Köthens bunter zu gestalten, sondern auch auf Hürden aufmerksam zu machen, die für manchen unsichtbar sind, für andere aber große Einschränkung bedeuten.

 

 

 

 

23.05.2022
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