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Buntes Zeichen für den Frieden – Stadt Köthen (Anhalt) und Kirchengemeinden rufen zu Mal-Aktion auf dem Marktplatz auf

Bereits 2018 setzten Köthenerinnen und Köthener ein deutlich sichtbares Zeichen für Frieden und Toleranz, indem sie den Marktplatz der Bachstadt in ein großes Gemälde verwandelten und sich so gegen rechte Demonstranten in ihrer Heimatstadt stellten.

Die bunten Friedensbotschaften aus Kreide von damals sind auch der städtischen Streetworkerin, Nadine Anhalt, im Gedächtnis geblieben: „Ich war damals als Privatperson vor Ort und bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Der Zusammenhalt und die Stimmung an diesem Tag waren einzigartig.“ Die aktuellen Ereignisse in der Ukraine bewegten Anhalt nun dazu, eine Wiederholung der Aktion zu initiieren. „Ich merke in meiner täglichen Arbeit, dass der Krieg auch Kinder und Jugendliche sehr beschäftigt und, dass viele gerne etwas tun möchten in einer Situation, die einen ohnmächtig zurücklässt“, so die Streetworkerin. „Die Schicksale der Menschen in der Ukraine beschäftigen uns alle und ich denke, es ist an der Zeit, diese Aktion wieder aufleben zu lassen, um erneut zusammen für Frieden einzustehen und in der Gemeinschaft Halt zu finden“, fügt Oberbürgermeister Bernd Hauschild hinzu.

Daher ruft die Stadt Köthen (Anhalt) zusammen mit allen Kirchengemeinden der Bachstadt am kommenden Freitag, 11. März, von 15:00 bis 19:00 Uhr und am Samstag, 12. März, von 10:00 bis 16:00 Uhr dazu auf, das Pflaster des Marktplatzes erneut in eine bunte Leinwand gegen Gewalt und für Toleranz zu verwandeln. Wie bereits 2018 kreiert der Köthener Künstler Steffen Rogge das zentrale Motiv für die Aktion. Es verbindet eine Kerze in den ukrainischen Landesfarben mit einer sich umarmenden „Völkerfamilie“, einer Friedenstaube vor einem Herz sowie den Umrissen der Ukraine auf dem Erdball. „Licht ist ein besonders wichtiges Zeichen in dunklen Zeiten und das Motiv der sich umarmenden Familie symbolisiert Bruderschaft zwischen Nationen, aber auch Trost und Unterstützung, die wir einander geben können“, erklärt Rogge seine Idee.  Der Künstler wird am Freitag zunächst die Umrisse seines Bildes, das die gesamte Länge des Marktplatzes einnehmen soll, aufbringen, dann ist es an den Köthenerinnen und Köthenern das Motiv farblich zu vervollständigen und eigene Friedensbotschaften zu malen.

Straßenkreide und Malvorlagen – bspw. für Friedenstauben oder „Peace-Zeichen“ – werden an beiden Tagen vor Ort ausgegeben. Ebenso findet eine Sammlung für das Spendenkonto des Vereins der Freunde und Förderer der Hochschule Anhalt e.V. statt, mit dem ukrainische Studierende der Hochschule Anhalt und ihre Angehörigen unterstützt werden. In der Jakobskirche wird zudem am Freitag und Sonnabend Küchenausstattung (Teller, Töpfe, Kaffeemaschine etc.) für lokale Flüchtlingsunterkünfte angenommen.

Am Freitag laden die Kirchengemeinden der Bachstadt dann um 19:00 Uhr zu einem ökumenischen Friedensgottesdienst in die Jakobskirche ein. Anschließend soll unter dem Motto „Köthen leuchtet für den Frieden“ um ca. 19:45 Uhr eine Lichterkette auf dem Marktplatz entstehen. Beendet wird die Mal-Aktion am Samstag um 16:00 Uhr mit einem Friedensgebet vor der Jakobskirche.

„Wir hoffen auf regen Zuspruch von Köthener Vereinen, Institutionen, Bildungseinrichtungen sowie den Bürgerinnen und Bürgern, damit ein möglichst vielfältiges und buntes Statement gegen den Krieg in der Ukraine entsteht“, betont Oberbürgermeister Bernd Hauschild. Außerdem könne diese Aktion gerade jüngeren Köthener*innen eine Gelegenheit bieten, sich mit der Situation in der Ukraine auseinander zu setzen und ihre Gefühle auszudrücken, findet Nadine Anhalt. „Wenn man merkt, dass man nicht alleine ist mit seinen Sorgen, dann hilft das. Gemeinsam, ob in der Familie, im Verein oder bei einer solchen Zusammenkunft, ist vieles leichter.“

Zusätzlicher Hinweis: Aufgrund der Kunstaktion findet der Wochenmarkt am 11. und 12. März auf dem Holzmarkt statt. Die Parkplätze auf dem Marktplatz werden am Samstag gesperrt.

08.03.2022
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Die Kirche St. Jakob ist heute das einzige erhaltene mittelalterliche Bauwerk in Köthen. Mit dem Bau der Kirche wurde in der Zeit um 1400 begonnen. Zwischen 1488 und 1513 wurde das Kirchenschiff überwölbt. Bis zum Jahr 1514 entstand dabei eine Kirche, die aus einem dreischiffigen Langhaus besteht und im Osten durch einen kurzen, eingezogenen Chor mit 5/8 Schluss abgeschlossen wird. 1430 wurde der Uhrturm hinzugefügt. Im Jahre 1599 stürzte der ursprüngliche quadratische Westturm ein. 1895 bis 1897 wurde der eingestürzte Turm unter der Leitung des Architekten Bernhard Sehring durch 75 m hohe Doppeltürme mit verbindender Brücke ersetzt. 

Berühmt ist die nahezu im Originalzustand erhaltene Ladegast-Orgel mit neugotischem Prospekt von 1872. Die Fürstengruft der Kirche St. Jakob beherbergt die fast vollständige Grablege des Fürstenhauses Anhalt-Köthen mit 40 Prachtsärgen. Im Eingansbereich der Kirche befindet sich eine Statue des heiligen Jakobus aus der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die etwa 1,50 m große Steinfigur aus Sandstein wurde im Jahr 2011 restauriert.