Eröffnung der Europäischen Bibliothek für Homöopathie
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird das anhaltische Köthen nicht nur mit dem Namen Johann Sebastian Bach oder dem des Ornithologen Johann Friedrich Naumann in Verbindung gebracht, sondern insbesondere mit dem des Arztes Dr. Samuel Hahnemann, dem Begründer der homöopathischen Lehre. Von 1821 bis 1835 wirkte Hahnemann in Köthen. Die Homöopathie verdankt Köthen viel, soviel, dass sich der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) nun entschlossen hat, seinen historischen Buchbestand vom bisherigen Standort in der Wolfgang-Schweitzer-Bibliothek an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zum großen Teil in die alte homöopathische Heimat zu überführen.
Die neue Heimat der Europäischen Bibliothek für Homöopathie wird das ehemalige Spitalgebäude des Klosters der Barmherzigen Brüder. Das in unmittelbarer Nachbarschaft zum historischen Hahnemannhaus gelegene Spitalgebäude, 1829 durch den Architekten Gottfried Bandhauer im Stile des Klassizismus erbaut, wurde ab 2006 unter der Regie des Ingenieurbüros Zimmer + Rau aus Köthen für 2,3 Mio. Euro saniert und um einen modernen Anbau ergänzt. Die Gartengestaltung erfolgte für 300.000 Euro durch die Landschaftsarchitektin Barbara Willecke aus Berlin. Die Mittel für die Sanierung entstammen u.a. aus dem Programm Stadtumbau Ost (750.000 Euro) und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (1,16 Mio. Euro).
Der Umbau des Spitalgebäudes zur Europäischen Bibliothek für Homöopathie in Köthen erfolgte im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Stadtumbau Sachsen-Anhalt 2010. Die Stadt Köthen ist mit dem Thema "Homöopathie als Entwicklungskraft" seit 2004 an der IBA Stadtumbau 2010 beteiligt, die Bibliothek ist ein Kernstück dieses Projektes.
Am 9. Oktober 2009 wurde die Europäische Bibliothek für Homöopathie feierlich eingeweiht.
Vom 16. April 2010 bis Mitte Oktober 2010 war die Köthener Präsentation der IBA Stadtumbau 2010 im Erdgeschoss der Bibliothek zu sehen.