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„Köthen Schockt“ – Raymond Schulz trainiert Volksbank-Mitarbeitende am Automatischen Externen Defibrillator

„Man kann da gar nichts falsch machen, außer nichts zu machen“, betont Raymond Schulz, Leiter der Köthener Sanitätsschule mehrfach. Anlass für die sehr anschauliche Demonstration des Einsatzes mit dem mobilen Defibrillator ist die Aufklärungskampagne „Köthen Schockt“, die durch das Team der Sanitätsschule ins Leben gerufen wurde.

„Wir alle können helfen und je öfter der Umgang mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt wird, desto leichter fällt deren Einsatz im Ernstfall“, motiviert Schulz die zahlreichen Teilnehmenden. „Herr Schulz hat uns sein Konzept vorgestellt, in dem er das AED-Gerät in unserer Filiale dauerhaft stationieren will und er hat uns damit auch sehr schnell überzeugt. Finanziert haben wir zwei Geräte. Ein Koffer-Gerät, was wir für Außenveranstaltungen nutzen und ein stationäres Gerät, was 24 Stunden lang, frei zugänglich, im Vorraum unserer Filiale zu finden ist“, berichtet Kathleen Gorgas, Pressesprecherin der Volksbank in Anhalt-Bitterfeld und Köthen.

AED steht im Übrigen für „Automatischer Externer Defibrillator“ (automated external defibrillator).

Zum Einsatz kommt das Gerät, so beschreibt es Raymond Schulz, bei kompletten Kreislaufstillständen. Also immer dann, wenn das Herz kein Blut mehr durch den Körper pumpt. „Diese Situation ist sehr kritisch. Es geht hier um etwa sechs Minuten, bevor der Patient irreversible Hirnschädigungen erleidet, die bis zum Tode führen können“ mahnt der passionierte Erste-Hilfe-Trainer. Mit dem externen Defibrillator, so Schulz, könne man bis zu 70 Prozent der Patienten mit Kreislaufstillstand wieder erfolgreich zurück ins Leben holen. „Die Herz- Lungen-Wiederbelebung muss kontinuierlich geübt werden, dann verliert man als Ersthelfer auch die Scheu davor, etwas falsch machen zu können. Es braucht lediglich die Courage des Einzelnen und eben diesen kleinen Koffer, mit schlauem Inhalt, in der Größe eines Kinderschuhkartons, um ein Menschenleben zu retten“, betont Schulz immer wieder während des Trainings.

Das Gerät gibt während der gesamten Reanimationsphase klare, leicht verständliche Instruktionen zur Handhabung und kann so die Wartezeit auf den Rettungsdienst effizient überbrücken. Im Krankenhaus kann das Gerät schließlich noch ausgelesen werden. Die vom AED aufgezeichneten Daten helfen den Medizinern, die für den Patienten vielversprechendsten Therapieoptionen anzuwenden.

Ein Automatischer Externer Defibrillator kostet etwa 1.400 Euro und kann, über Förderprogramme, wie beispielsweise der Björn-Steiger–Stiftung, bezuschusst werden.

Derzeit verfügt Köthen (Anhalt) über etwa zehn Geräte an öffentlichen Orten. In den örtlichen Arztpraxen ist der externe Defibrillator, laut Raymond Schulz, inzwischen Standard geworden.

10.10.2022
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