Stadtnachrichten

In diesem Jahr auf Youtube: Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters

In diesem Jahr kann aufgrund der Corona-Virus-Pandemie kein Neujahrsempfang im Rathaus stattfinden. Daher wurde die traditionelle Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters – mit Unterstützung der Hochschule Anhalt in Form von "CampusMediaAnhalt" – aufgezeichnet.

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

wenn ich in meinen Terminkalender schaue, muss ich feststellen, dass das vergangene Jahr geprägt war von Video- und Telefonkonferenzen. Vielen von Ihnen wird das sicherlich genauso gehen. Immer machte man sich in diesen Unterredungen Gedanken darüber, wie man gestalten, wie unterstützen und von den Geschehnissen der Pandemie ablenken könnte. Im Frühjahr mussten erstmals die Geschäfte des Einzelhandels und die Gaststätten schließen – unsere Innenstadt wurde plötzlich menschenleer. Unter dem Motto „Nähe schenken und Distanz wahren“ organisierten wir ein Angebot, um den Innenstadthändlern unter die Arme zu greifen. Telefonisch bestellte Ostergeschenke wurden dabei durch die Stadt kontaktlos ausgeliefert. In der Vorweihnachtszeit gelang es uns dann, ein „Adventsshopping“ zu organisieren, das dem Infektionsschutz gerecht wurde und den Händlern der Innenstadt zu vollen Kassen verhelfen konnte.

Trotz der Pandemie, die uns alle immer noch beschäftigt, hatte das Jahr 2020 in Köthen durchaus kulturelle Lichtblicke zu bieten. Natürlich hatte auch die Kultur- sowie Veranstaltungsbranche schwer mit dem Virus zu kämpfen und es gab im vergangenen Jahr deutlich weniger Events in unserer Bachstadt. Die Veranstaltungen, die allerdings stattfinden konnten, überzeugten mit ehrenamtlichem Einsatz, Innovation und Originalität. Sehr am Herzen liegt mir persönlich die Kulturinitiative 17_23 mit ihrem gelebten Trafo-Projekt. So durfte ich im Mai mit einem Kanonenschlag den digitalen Blickwechsel des Kulturprojekts eröffnen.

Innovatives Konzept der Bachfesttage überzeugte

Auch die Bachfesttage mussten sich 2020 zwangsläufig neu erfinden. Laut Intendant Folkert Uhde, war der Ticketverkauf bis zum ersten Lockdown historisch gut. Im Mai musste dann der Verkauf gestoppt und rückabgewickelt werden. Alle bisherigen Pläne mussten umgeworfen und ein komplett neues Festival geplant werden, dessen Grundregel „Wenig Menschen, große Räume“ lautete. Aus diesem Grund wurden Konzerte häufiger, aber kürzer gespielt. So spielte zum Beispiel Pianistin Ragna Schirmer fünf Mal die Goldbergvariationen von Johann Sebastian Bach für jeweils 40 Personen. Dazwischen gab es immer eine Stunde Pause, um zu lüften und zu desinfizieren. Das innovative Konzept stellte sich als voller Erfolg heraus.

Dies galt ebenso für den am 19. September nachgeholten Kindertag. Mit über den Tag verteilt rund 300 Kindern wurde der dieses Mal auf dem Gelände der Regenbogenschule gefeiert – natürlich mit Abstand und unter freiem Himmel. Für den 3. Oktober organisiere die Stadt dann gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde ein Fest der Vereine auf dem Köthener Marktplatz, um das Einheitsjubiläum zu feiern.

An vielen Stellen wird gebaut

Sehr geehrte Köthenerinnen und Köthener,

dass solche vielfältigen Veranstaltungen viele fleißige Hände brauchen, damit sie funktionieren, dürfte kein Geheimnis sein. An dieser Stelle möchte ich allen Organisatorinnen und Organisatoren, Ehrenamtlichen und Engagierten aus allen Lebensbereichen meinen herzlichen Dank aussprechen und ich gehe davon aus, dass ich mich auch in diesem Jahr auf Sie verlassen kann.

Ja, unsere Kleinstadt verändert mehr und mehr ihr Aussehen. An vielen Stellen wird gebaut. Was mich ganz besonders freut: Wir schaffen zurzeit etwas Nachhaltiges für unsere Jüngsten. In Köthener Kindereinrichtungen werden jährlich ca. 1.000 Kinder betreut, davon die Hälfte in städtischen Einrichtungen. Derzeit sind wir dabei, die Kindertagesstätte „Löwenzahn“ komplett zu sanieren. Abseits davon bekamen große Teile der Wolfgangstraße eine neue Schwarzdecke. Der Fußweg der Springstraße wurde erneuert und die Mauer des Schlossparkes ist auch fast fertig gestellt. Der barrierefreie Ausbau aller Bushaltestellen hat mit der Station in der Bernburger Straße begonnen.

Stadt kann auch wieder größere Investitionen in Angriff nehmen

Was mir in den letzten Jahren besondere Sorgen bereitete, war der finanzielle Spielraum unserer Stadt. Hatten wir zu Beginn des Jahres am 1.1.2020 ein überzogenes Konto in Höhe von 17,6 Mio., sind es zum Ende des Jahres nun nur noch 6,5 Mio. Euro. Zeit also zum Durchatmen. Denn für unsere Stadt bedeutet dieser Schuldenabbau, dass auch größere Investitionen wieder in den Bereich des Möglichen rücken.

Eine Zahl, die leider ebenfalls zurückgegangen ist, ist die Einwohnerzahl unserer Stadt: Vergleichen wir die Jahre 2019 und 2020, so ist die Zahl der Einwohner um 370 gesunken. Wir haben also in einem Jahr 1,4 % der Bevölkerung verloren und noch 25 955 Einwohner haben ihren Hauptwohnsitz im Stadtgebiet. Können wir etwas tun, um diesem Trend entgegenzuwirken? Wie ich bereits erwähnte, attraktive Kindereinrichtungen schaffen wir bereits. Ein Gewerbeentwicklungskonzept ist erstellt und soll Anfang 2021 durch den Stadtrat beschlossen werden. Danach geht es an die Umsetzung und daran, weitere Arbeitsplätze für einen attraktiven Wohnstandort Köthen (Anhalt) zu schaffen.

„Bronze-Halli“ als Neubürger

Über einen ganz besonderen Zuwachs konnten wir uns im vergangenen Jahr jedoch freuen: Am 20. Juni präsentierten wir den „Bronze-Halli“ der Öffentlichkeit. Vor zwei Jahren rief ich hier an dieser Stelle im Ratssaal dazu auf, für diese neue Attraktion unserer Stadt zu spenden. Nun haben wir unserem Stadtmaskottchen, und auch dessen geistigem Vater Steffen Fischer, ein Denkmal gesetzt, das in Windeseile zu einem der beliebtesten Fotomotive Köthens wurde.

Sie sehen also, 2020 haben wir – trotz des einen bestimmenden Themas – vieles erreicht. Kurz möchte ich Ihnen noch einen Ausblick auf 2021 geben: Ja, die Pandemie bestimmt auch aktuell noch unser aller Leben. Nichtsdestotrotz haben wir Großes vor. Durch das Förderprogramm „Digitalpakt Schule“ hat jede Schule der Stadt Köthen (Anhalt) mittlerweile einen Breitbandanschluss bekommen. Nun heißt es – zunächst in der Kastanienschule – mit der Schaffung eines WLAN-Netzes und der Anschaffung von interaktiven Tafeln, Laptops und Tablets eine digitale Lern-Infrastruktur für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Die gleiche Schule soll zudem einen Sanitäranbau erhalten. Die Kindertagesstätte „Löwenzahn“ wird in diesem Jahr fertiggestellt und an die Kindertagesstätten „Pinocchio“ sowie „Max und Moritz“ soll ein zweiter Rettungsweg angebaut werden. Geplant ist ebenfalls die Schaffung eines neuen Gewerbegebietes „Köthen Süd“.

Ein Wort bewusst ausgespart

Und dies – liebe Köthenerinnen und Köthener – ist nur eine kleine Auswahl, damit dieses Video nicht noch zum Spielfilm wird. Mit diesem Ausblick möchte ich enden und Ihnen allen in erster Linie viel Gesundheit für 2021 wünschen.

Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, habe ich in dieser ganzen Botschaft an Sie ein Wort bewusst ausgespart. Dieses Wort hat das vergangene Jahr dominiert und es ist nun mein inniger Wunsch, dass wir alle bis zu meiner nächsten Neujahrsansprache nach und nach weniger über dieses Wort nachdenken müssen. Auf das Sorgen wieder Hoffnungen weichen können.

Vielen Dank!

 

Weitere Informationen zur ehrenamtlichen studentischen Vereinigung "CampusMediaAnhalt" finden Sie HIER.

29.01.2021
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Das Rathaus der Stadt Köthen (Anhalt) ist in den Jahren 1896 bis 1900 im Stile der Neurenaissance erbaut worden. Der Ratssaal kann ganzjährig zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung besichtigt werden. Turmbesteigungen sind ebenfalls möglich. Das Prunkstück ist der von Süßenguth entworfene und von dem Köthener Tischlermeister Naumann ausgeführte Ratssaal.