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Mal hart mal zart - Lesung offenbart Interessantes über die Geschichte der Prostitution

Keineswegs nur Frauen zog es zur jüngsten Lesung aus der Vortragsreihe „Frauen informieren sich“, die von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Köthen in den Räumen der Kreisvolkshochschule organisiert wurde. Grund dürfte das interessante und immerhin beide Geschlechter ansprechende Thema der Lesung gewesen sein, in der Dr. Olaf Thomsen einen interessanten Blick auf die Geschichte der Prostitution warf.

Anhand einschlägiger Literatur hangelte er sich in seinen Ausführungen durch die Jahrtausende und konnte so manche Anekdote über die käufliche Liebe zum Besten geben. Zwar sei wenig aus dieser Literatur belegt, oder bewiesen, machte der Referent deutlich. Unterhaltsam waren die vorgetragenen Anekdoten deshalb aber nicht minder. So war zu erfahren, dass Prostitution zwar nicht das älteste Gewerbe der Welt ist, dass sie aber praktisch mit dem Entstehen der alten Städte vor rund 5000 Jahren ebenfalls Einzug hielt. So soll etwa der Pharao Cheops gar seine Tochter zur Prostitution angestiftet und für ihre Liebesdienste Steine für den Bau seiner Pyramiden verlangt haben. Was verwerflich anmutete, schien der Tochter jedoch nur wenig auszumachen, sie soll - so sei es nachzulesen - insofern Gefallen daran gefunden haben, dass sie dem Gewerbe später auch für ihre Zwecke nachging. Auch in der Literatur, die sich mit griechischer Geschichte befasst, machte Dr. Thomsen Interessantes in Sachen Prostitution aus. So habe sich im 5. Jh. v.Chr. der Staatsmann Perikles in seine einstige Hetäre, die aus der heutigen Türkei stammende Aspasia verliebt und diese schließlich geheiratet – obwohl ein von ihm erlassenes Gesetz einer Heirat zwischen einem Athener und einer Nicht-Athenerin widersprach. Auch einen Ausflug in den Orient wagte Dr. Thomsen in seinen Ausführungen. Anhand einschlägiger Literatur berichtete er von Sultan Süleyman, der aus seinem Harem Roxelane erwählte und mit ihr – ganz entgegen den üblichen Gepflogenheiten - gar mehr als einen Sohn gehabt habe. Schließlich habe er sie geheiratet – sehr zum Leidwesen der Osmanen - von denen nicht wenige Roxelane und ihren Einfluss auf den Sultan für den Untergang des Reiches verantwortlich machten.
Durch all diese Epochen und die mit ihnen verbundenen Anekdoten manövrierte Dr. Thomsen die rund 35 Zuhörer der Lesung und sprach Empfehlungen für die eine oder andere Lektüre aus. Und so nutzten einige Zuhörer am Schluss der Veranstaltung noch die Gelegenheit, in dem einen oder anderen Buch ein bisschen intensiver zu schmökern.

23.04.2013
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